Sehr entspanntes Wetter hatten wir auf dem Weg von Guayaquil, Ecuador, nach Puerto Angamos, Chile. Jenen Morgen wachte ich auf, zog die Jalousie meines Fensters hoch und wurde durch diesen Sonnenaufgang begrüßt. Ein perfekter Moment, eine Sternstunde der Seefahrt.
Der Anblick ist übrigens als Crew-Mitglied nicht selbstverständlich. Der geübte Betrachter erkennt ein Hauptdeck voller Container, die je nach Stapelhöhe und Deck der eigenen Kammer den Blick auf die See versperren. Je höher man im Rang ist, desto höher in den Aufbauten wohnt man. Das Deck direkt unter der Brücke beinhaltet die Kammern des Kapitäns und des Leitenden Ingenieurs, sowie die Lotsen-, die Eigner- und die Supercargo-Kammer, letztere drei sind meist unbelegt. Zeitweise waren aber alle Crew-Kammern belegt oder hätten doppelt belegt werden müssen, was im Schicht-Betrieb und generell auf Dauer eine Zumutung ist. So hatte ich Glück und wurde einige Wochen in der Supercargo-Kammer untergebracht, was mir Teppichboden und den Blick über die Container hinweg bescherte. Die meiste Zeit meiner bisherigen Fahrtzeit hatte ich jedoch Container vor meinem Fenster.
gabriel