Das Bild beschreibt die letzten Tage ganz gut. Hendrik und ich fahren viel durch dir Gegend, um Marie nicht all zu lange in Melbourne warten zu lassen. Dabei machen wir verwackelte Bilder, ich schaue immer ein bisschen deppig aber im Grunde: Daumen hoch.
Nee, im Ernst.
Im Inland durften wir die Gastfreundschaft der Australier kennen lernen. Da der Blue Mountains National Park mit vorher Anmelden ist, wenn man dort campen will und wir Backpacker bei der Campspotwahl ja eher spontan sind… Wir konnten nicht im NP campen. Nochmal auf dem Parkplatz pennen, von dem ich das letzte mal gebloggt habe, darauf hatte ich keine Lust also haben wir einfach mal beim Grundstück neben dem NP gefragt, ob wir in seinem ziemlich weitläufigen Garten unser Auto für die Nacht platzieren könnten. Kein Problem, top Nacht.
Am darauffolgenden Abend haben wir in einem Nature Reserve östlich der Blue Mountains gecampt. Es war sehr entspannt, sehr schön, gepflegte Anlage aber nicht spießig, sich kümmernde Ranger und ein altes Paar, was sich mal wieder Sorgen um die armen Backpacker mit ihrem alltäglichen, trockenen Müsli gemacht hat. Deshalb kam die gute Frau Abends zu uns mit dem Satz: „Are you ready for dinner, boys?“ Das war der Beginn eines zweiten Abendessens sogar mit Gemüse und Fleisch und viel Erzählen über Australien und Europa, dominiert von dem Ehemann, eine interessante Mischung aus besserwisserisch, senil und betrunken.
Nach diesen Tagen kamen wir dann an die Küste. Canberra war uns dann doch nicht im Sinn wie vorher geplant, nach der Campingidylle ne Großstadt, nein, lieber nen Strand.
An der Küste dann durften wir das eigenartige Wetter von Australien kennen lernen. Südlich von Sydney war es noch warm und sonnig. Je weiter wir nach Süden kommen, desto abwechslungsreicher wurde es. Mal warm, mal sonnig, mal nichts davon, leider selten beides. Wahrscheinlich sind wir zu schnell in den Süden gefahren und direkt in den australischen Herbst und zu früh aus dem noch warmen NSW raus.
So kann ich leider mein frisch erstandenes Surfboard nicht so richtig ausnutzen. Einmal in NSW aber das war’s dann auch. Nein, surfen kann ich noch nicht. Und ich befürchte, hier im Süden wird das auch nichts mehr in dieser Zeit der Jahres. Naja, nebensächlich.
Heute war ein eigenartiger Tag; es hat geregnet, ich habe meine Sonnenbrille kaputt gemacht, es war ungemütlich, die vielen kostenlosen Campspots konnten wir nicht ausnutzen und in Golden Beach am 90-Mile-Beach war nichts wie gewünscht, außer dass man Beach vom linken Horizont bis zum rechten Horizont gesehen hat. Zum Glück war ein paar Kilometer weiter das Wetter besser und die Stimmung am steigen, die Musik gefiel wieder und meine zweite Sonnenbrille am Start.
Und zum Glück hatten wir heute Abend ein reichhaltiges Campermenü und anschließend Kopfstand und andere Turnereien am Freeway.
Morgen kurz Melbourne und dann hoffentlich nächste Woche in wenig Farmwork. Wie immer: Mal sehen.
gabriel
hallo,
wenn ihr irgendwann mal den costal highway macht ergibt sich noch oft die möglichkeit zum surfen, z.B. Bells Beach. das ist ’ne voll coole gegend – der highway..
viel spaß weiterhin.